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Es werden Posts vom 2018 angezeigt.

Fulminantes

Im fulminanten Kapitel liest sich die Zukunft nicht als Unterkunft, ein Vorspiel der Motive. Kunstvoll entfaltet, liebevoll beschwärmt klärt sich derweil Vergangenes. Das Figurenpersonal lechzt stark nach Herrschaft, karg und entbehrungsreich das Volk. Auf goldenem Berg, da lässt sich's leben, in Hörspieltagen,  stillen Wochen. So zeigt sich Prosa im Befindlichkeitsgedudel. Verlorene Seele in der Wüstenei Wankt von Kulturmeile zu Gastro. Im Snoozel-Raum ruft sie nach einer Wusel-Wiese, Verzicht auf Einfühlung stört laut Gefäßkultur. Breite Streicher und kräftiges Blech, ungeheurer Drang, es klug zu sagen. Ernst voll Tiefsinn, hintergründig Komik, demente Chance des letzten Schuhverkäufers. .

Über Arno Schmidt

Literatourt im SWR-lesenswert ein Edelquartett. Darunter Denis Scheck. Mir aufgefallen in tiefen Verbeugungen vor der allesbeschwatzenden Vertreternatur Walser, von dem noch die Reue für den Ranicki-Roman aussteht. Man findet Arno Schmid bedeutend. Das tat ich mit 21. Inzwischen habe ich schon lange her erfahren, daß er sich einmal bei der SS beworben hat und in Norwegen ungeklärte Gespräche mit Berlin führte. Es scheint weder bei Reemtsma noch bei der vorauseilenden Heiligenverehrung einen Erklärungsbedarf für das redselige Beschweigen einer ganz unliterarischen Vergangenheit zu geben. Tinnef oder Kunst? Es war schäbig. Man muß kein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen, wenn man einen Elfmeter verwandelt. Aber kann man auf die Betrachtung der Vergangenheit einer Literatur verzichten, die nach dem Weihrauch eines Fernsehquartetts strebt? Es geht. Und deshalb schalte ich aus.

Burda, der Film

"Alte Männer stinken." Nachdem sie sich von ihrem italienischen Freund getrennt hat. Ich bin alt. Ich stänkere. "Liebe? Was wollen Sie? Ich wollte immer nur Sex." Ehrlich. Es ging also um die Emanzipation des weiblichen Ego. Gelungen. Und was ist mit den unterwürfigen Angestellten? Emanzipation einer Herrschaft? Es gibt Schönheit. Es gibt Erfolg mit Schönheit. Aber es gibt auch Liebe. Und es gibt den Anspruch auf Gleichheit. Wir erlebten Unterwürfigkeit. Aber auch den Aufstand. Was könnten wir dem Aufstieg einer Herrscherin abgewinnen? Freie Liebe, ja. Aber Liebe! Ich bin ein Alter und stänkere. Der Aufstieg einer Frau mit Ideen in einer feindlichen Welt der Männer freut mich. Aber ich bin alt und liebe.  

Das Loch in der Kunst

Das Loch in der Wand des Museums ist verschwunden: die Mauer wurde abgerissen. Die Künstlerin, die das Loch hatte bohren lassen, klagt auf Ersatz entgangenen Ruhms. Es entbrennt ein Streit darüber, ob das beschleunigte Vergessen nicht schon längst eingetreten, ja ob das Vergessen nicht selbst schon vergessen gewesen sei. Und was denn nun der Preis sei. Der dies schrieb, ist ebenfalls auf der Schwelle zum Nichts, hat selbst immer größere Löcher in seiner Erinnerung, deren Wände von den gewaltigen Wichtigkeiten des Alltags eingerissen werden. Dr. Smirc rät zur Klage auf Schadensersatz gegen die Ewigkeit. Dr. Warnix, Psychagog und hoch gehandelte VIP der Schwulsthistorik, erhebt wieder einmal Widerspruch gegen die Vernunft des Alters: die Ewigkeit habe doch ein starkes Interesse am Vergeblichen. Gelänge, bliebe alles, gäbe es nicht ausreichend Raum für die gymnastischen Übungen der Zeit. Wechsel wäre insofern ein unverzichtbarer Bestandteil belebender Existenz. Dazu gehöre auch mal de

Egal

Der Mythos von der ausreichenden Gerechtigkeit,  den unter den Kabarettisten der sonst ganz urteilskräftige Dieter Nuhr pflegt. Hat nur einen Haken: die Realität. "Wenn jeder für sich sorgt, ist für alle gesorgt". Dieser von einem FDP - Funktionär in die politische Debatte eingebrachte  Spruch wird doch lieber vom Hai als vom Hartzer gelacht. Beide haben wohl ihr Schicksal nicht verdient und außer ihnen selbst haben andere daran mitgewirkt. Es gibt Chancen und Hindernisse. Daran ist nichts abzuwiegeln, auch wenn sich im Einzelfall kein Grund zum aufwiegeln finden mag. Dass Einkommen und Not bei weitem nicht mehr gerecht verteilt sind, dieser Umstand ist längst nicht mehr Meinung, sondern Fakt, der sich nur noch fakend und feixend abstreiten läßt. Geht es nicht darum, Not zu lindern und Macht des Geldes abzusteuern? Welcher Wolf hat da Angst um seine Freiheit? Es gibt doch ausreichend Naturfreunde, die ihm mit Wild, Schafen und Wanderern gut bestückte Wälder reservieren möch

Eliteschule (z.B. für 20 T€ im Jahr)

Was willst du auf so einer Schule mit einer 1? Weder in der Welt der Wölfe noch in der Schließgesellschaft des Kader bringt dir das irgendeinen Vorteil. In der ersten brauchst du ordentlich Kapital und Beziehung, in der zweiten (proletarische, arische, lokale pp) Herkunft und Beziehung. Die dritte Erscheinung der Organisation ist die ideologische. Des brauchst du unter Umständen weder Kapital noch Herkunft. Da genügt eine gewisse Engspurigkeit des Hirns und mangelndes Fühlen. Auch das kann auf Eliteschulen trainiert werden. Auf Eliteschulen des Ork. Aber eine Eins ist doch nirgends erforderlich, ausser daheim.

Vor der Wasserflasche

Der alte Richter sitzt am Tisch. Man hat vergessen, ihn ins Zimmer zurück zu rollen. Der alte Wackersdorf - Kämpfer sitzt in einem nicht übleren Altenheim am Tisch. Ihm geht es nicht anders. Der eine verurteilte, der andere wurde verurteilt. Jetzt warten sie. In einer besser gewordenen Welt verlieren sie die Welt, die sie vergißt, während sie sich hinaus träumen. Ich habe Bilder zerschnitten. Nicht alle. Aber wir brauchen Platz zum Atmen. Es ist immer ein Schnitt in den Ehrgeiz und in die Ruhmsucht. Insofern heilsam. Aber auch in die Erinnerung an bestimmte hoffnungsvoll oder wehmütig gefärbte Gefühle. Der Keller ist nicht das geeignete Gelass. Er sorgt sich nicht um Vergessen. Wenn Du das Angebot zur Ausstellung Deiner Bilder bekommst, schlage es nicht aus. Ich gehörte auch zu den schnippischen Leuten, die sich davor drückten. Hier haben Kunstlehrer und ungefragte Kritiker viel kaputt gemacht. Ich wollte schön bescheiden bleiben und unbelastete Gemüter nichts mit meinen Gefü

Angenommen, dies sei nicht Nichts

Das etwas sei und nicht vielmehr nichts, ist nach einem Herrn Ingold in der Volltext die "Leibniz-Heideggersche Formel, die oftmals bei Blumenberg wiederkehrt." Die Frage ist älter und zum Beispiel auch Thema bereits aller Religion.  Ist das Unwissen der Fachleute nicht erschreckend?  Nun: wir werden wieder nicht sein. Wiewohl nicht in's Nichts eingehen.  Ist die Unwissenheit des Fachmanns auch ein Hinweis auf einen bedauernswerten Zustand der Intelligenz, so ist sie doch nicht erschreckend. Auch sie wird erlöschen.

Philosoph X, ein Plastikspielzeug,

aus dem seit Jahren die Weichmacher ausgedünstet sind. Wer könnte ihn schon hassen . Könnte man auch über Handke und co bemerken Öd. Das Krawattenzimmer erster Klasse.

Stammtisch

Beim Anblick eines politischen Lumpen: Stammtisch bleib bei deinem Humpen. Ich verachte das Leben in Wellness wie ich das der Maloche hasste. Aber es ist dem Leben im Hass immer vorzuziehen. Zwei mal Reklame: "Urban, hot, modisch!" Aber: "Bio bleibt Bio!" Begrifflicher Schlabberteig vom Sloterdijk

Elections

I see an article in tv. Trump and fans. Me first. To be mean as form of conduct. Free republicans as  yellowers of a bombastic Homer Simpson. How could he jump out of the tv? But there is sense of decency. Don't take mean for worth!

Alt werden

Mit der Heugabel ins Wasser geschrieben (russisches Sprichwort) Die Würde des Menschen ist unangemessen. In das Alter kommen, in dem die Hoffnung auf die Zukunft vom Hass auf die Vergangenheit abgelöst wird . Vergeblichkeit ist nicht Vergänglichkeit Na ja, ziemlich konservativer Duktus. In einer Spur aufgelaufenen Dornfelders.

Mit dem Ich unterwegs

Gott schenkt mir einen doppelten von dem Hochprozenter Einsamkeit aus. So scharf bin ich auf das Gesöff nicht. Aber ich will ihn nicht beleidigen. Du weißt Bescheid: eine düstere Sache. Aber es muss runter. Ex! Gott: "Stell Dich nicht so an: Du hast doch alles: Liebe, Freunde, einen freundlichen Körper. Du musst auch schon mal was spüren können!" Ich weiß! Aber was weiß er von dem Gefühl, das meine Blicke durch das Fenster zieht? Wir teilen den Rest der Flasche und schweigen. Prost! Dann packe ich meinen Stift ein und bedanke mich. Draußen wartet mein Einhorn. Wir gehen in den Garten, wo all die verbotenen Blüten wachsen: Sanftheit, Ängstlichkeit, Weichheit, Sehnsucht, Trauer. Ich lege mich ins Gras. Es wacht mit einem starken Herzen aus Geduld über mir. Ich werde aufwachen und nicht verstehen, was der Traum sollte. Und ich werde peinlich berührt schweigen. Aus der Ferne aber wird mir das Lachen des Einhorns antworten. Und Gott wird mir wieder die Tür zu den Menschen

SPdesaster

Sie wollen einfach auf die Schröders nichts kommen lassen, die von Marx vor allem lernten, dass erst der Posten kommt, dann vielleicht Moral. Christus hätten sie auch mal zuhören können: Der Mensch lebt nicht von Hartz allein, npch von Almosen. Selbst Betriebswirte, glauben Sie nicht an Softskills. Gerechtigkeit ist nicht lau. Und ohne Barmherzigkeit nimmt Dir niemand die Zuwendung ab.

Nihilisten

In der SZ lese ich : "Intellektuellendebatte Im toten Winkel Nach den Terroranschlägen in Frankreich wird dort derzeit über die Frage debattiert, ob Selbstmordattentäter Nihilisten sind, oder ob sie den latenten Nihilismus des Westens bloßlegen. Die Antworten dazu gehen sehr weit auseinander. VON JOSEPH HANIMANN" Die Ideologie ist mir die Religion des Atheisten. Man betrachte doch einmal den frommen Nietzscheaner Houellebecq. Der Begriff Nihilismus ist Unsinn. Nenne mir einen Nihilisten und ich zeige Dir seinen Götzen! Mag Breivig ein Narziß des Götzen Ruhm gewesen sein oder ein Ideologe des Haß befeuernden Mitleids einer ideologisch eng gefaßten Gruppe, einen Nihilisten, der an nichts glaubt, erkenne ich da nicht. Ich glaube vielmehr, daß der Haß in der Welt zum größten Teil aus der in Ideologie gegossenen Inbrunst unbarmherzigen - zumeist auf eine Gruppe beschränkten Selbstmitleids kommt.

Deja-vu 2

Ein Chemnitzer Haßverbibschter, ein bayrischer Trumpichel, ein gehässiger Sarrazin. Angenehme Begleiter meines Alters. Ich werde dazu gezwungen, die häßlichen unter meiner Erinnerungen hervorzurufen. Ich habe mein Erwachsenenleben in der Verwaltung verbracht, die für solche Typen nicht anfällig war. Gehässige und Egomane hatten manchen Show-Beifall in der Cafeteria oder auch mal Applaus für eine Frechheit in der Personalversammlung, aber eigentlich unterstützt wurden sie von niemand so recht. Die Kollegen achteten schon auf nicht Hervortreten aus dem Dienst für Bürger und Leitung. Auch mir brachte dieser Umstand wenig Unterstützung. Ich stand im Verdacht, heimlich an einem Umsturz der Verträglichkeit zwischen Chef und Bravheit zu arbeiten. Das brachte mir zwar auch manches Hindernis der Karriere ein, half aber im Gegenzug dabei, Entscheidungen nach Recht und Gewissen zu treffen. So hatten Faulenzer und Karrieresnapper zwar die besten Chancen beim Vorrücken, wie wohl in jedem Verwaltun

Unglaubliche Wieder-Begegnung

In der Erbprinzenstraße sitzt ein grob geschnitzter 40er im Cafe' und verbreitet sich lauthals über Türken und über Subsahara-Franzosen beim Fußballspiel, letzte Woche hat er -auch damals zur Gaudi seiner Seniorenfreunde- noch laut gezischt. Chemnitz macht Laune. Er übersetzt sozusagen Houellebecq zurück in den Stammtisch. Aber im - Cafe'!! Ich erinnere mich an die Gehässigkeiten der Alten zu unserer Zeit, die Aufstieg und Versinken von 68 mit hämischem Haß verfolgten. Zwei Damen verlassen genervt das Cafe', selbst die älteren Freunde, peinlich berührt lachend, gehen. Der Mann ist wohl nicht arbeitslos. So getroffene Mitbewohner der Zeit bringen solche Meinung nicht in bester Laune in die Flaniermeile. Ihm scheint es sonst ganz gut zu gehen, sieht man einmal davon ab, daß nicht alle seiner Wichtigkeit Beifall zollen. Die Enttäuschung darüber hat ihm die Gesichtszüge ins fröhlich-wütende verzerrt. Ich verlasse den Ort der Gehässigkeit mit großer Hoffnung auf die Jugend,

Aber irgendwie

Aber irgendwie... Frau Nitschewo lebte in einem zweistöckigen Hutzelhäuschen in unserer Nachbarschaft, kaum daß man sie auf der Straße sah. Das Dach hat in meiner Erinnerung grau gewordene Schindeln, über die die mächtigen Äste eines für uns Kinder uralten Baumes strichen. Morgens trank sie Kaffee, um 4 Uhr mittags Tee, abends Rotwein. Jeweils eine Portion, um noch etwas von Leben zu spüren. Sie sah zum Fenster hinaus in den Garten,  - das riesige graue Hoftor war stets geschlossen und versperrte die Sicht - , sie sah in die Zeitung und manchmal hörte sie Radio. Ob sie je einen Fernseher besaß, weiß ich nicht. Es gab so viel zu beobachten schon im Garten: der letzte Kohlweißling,den die Winzer noch nicht abgespritzt hatten, die Anselm im Kirschbaum auf unbeholfener Jagd nach ihm, die verschiedenen Katzen auf dem immer gleichen Pfad auf Pirsch nach Amseln; da kommt ein neues Blatt heraus im Frühsommer, da fällt ein erstes... Eine gelbe Blüte steht prächtig auf dem Stängel. Darunter

Volksschule

Wir unterhalten uns über unsere Volksschullehrer, sind über die mir förderlichen Kunstlehrer an Progymnasium und Gymnasium darauf gekommen, die sich die Arbeiten ihrer Schüler einfach - betrachteten und - etwas dazu sagten. Ich erinnere mich nicht, einen guten Volksschullehrer erlebt zu haben. Diese Kerle schienen darauf abgerichtet, einen Haufen aus Bauern-, Flüchtlings- und Asozialenkindern ruhig zu halten und die Kinder der Geschäftsleute gymnasialgerecht positiv zu benoten. Ein echter Birkenreisig nach Janosch mit scharfem Stock war darunter. Auch der gar nicht böse X schlug mal zu, um Ruhe zu halten. Immer bekamen es die bösen Buben ab, die sie sich aus der Unterschicht aufs Bänkchen gesetzt hatten. Selbst der liebe y, der voll Sehnsucht auf pensionable  Entlassung aus dem Fenster schaute und Aufsätze der Sehnsucht und des Idylls aufgab, wollte recht eigentlich nichts mit diesen Kindern zu tun haben. Und die liebe Lehrerin Z, die mal die eine oder andere in den Arm nahm: auch si

Kumm ruff!

Es klopft am Fenster. 2. Stock Altersheim, äh Seniorenzentrum. "Kumm ruff!" Und leiser: "Kumm ruff!" Man geht vorbei mit einem unguten Gefühl im Rücken. Was hielt mich ab? Was war das für ein Leben, Lieben, Sehnen, Verlieren? P.p.... Was ist es für ein Einsam-sein! Und auch jetzt wartet ein Mensch wie Du und ich darauf, in einem Gespräch gehört zu werden. Werden auch wir in so einer Wüste verdursten müssen?

Reparieren

"Ist das die letzte Reparatur gewesen? Wann werde ich wieder einen Hammer in die Hand nehmen?" Dr.  Smirc setzt sich schnaufend in den Fernsehsessel. "Wird die Hand zittern? Werde ich den Punkt für den Nagel noch richtig sehen? Werde ich noch wissen, wohin ich den Holzleim geräumt habe? - Was überhaupt zum Kleben gebraucht wird?" Ob X noch da sein wird, sich  über eine Lösung zu freuen?   Sein Freund, der einen Schaden nur zu sehen braucht, um einen Plan zu generieren und exakt auszuführen! Wie es ihm wohl geht mit dem Verlust seiner Fähigkeiten? Dr. Warnix, Psychagog und unverblümter Kostverächter, meint, das sei doch etwas arg in die Schmerzkiste gegriffen. Ja, der Ausblick sei nicht schön. Aber, ehrlich gesagt (Phrase der Heuchler), umso mehr Grund, sich über das Werk zu freuen. Was die Erben wohl denken werden, wenn sie beim Entsorgen zufällig die verschamarierte Schublade sehen? - Was der Alte in seinen Tagen noch hingedrechselt hat... Smirc verliert sich i

Schauen

Karlsruhe-Limmerick

Ein Wurstsalat aus Karlsruh, Mit allem, was sich Ruhm treibt, per Du. Im galanten Philosophanten, Gab er arrogante Giganten. Da lachten die Tanten. - Wo Sinne einst schwanden , Wurde Kaffee Philou wieder Plörre Karlsruh. Verkannt sind die alten Bekannten.  Klaus Wachowski 6.8.18  P.S.: ...Was nicht heißt, wir seien es (Goethe zu Eckermann)

Vom Warten

„Hier stand IBM“ Eins ist mir gewiß! Und Dich drückt, und Dir winkt das Ungewisse. * In der Arztpraxis/ Notaufnahme „Entschuldigung! Der Tod / das Leben hat mir noch keinen Termin gegeben. Ich habe auch nicht angerufen. Darf ich trotzdem?“ Im Wartezimmer Gott ist kein Privatpatient. Er wartet. Ob ihm ein Kreuz-Worträtsel die Zeit vertreibt?-

Die Personalversammlung, was das wohl war?

Was bedeutet es für uns, wenn Totenstille ausbricht in dem Fall, dass ein selbsternannter oder vorangeschobener Tribun schweigt oder ausgeschieden ist?   Das mit viel Energie eroberte Recht der Beteiligung der Beschäftigten an Entscheidungen durch Anhörung(!) - ist nicht geeignet, dieses Recht wirklich zu verschaffen.  Wie sieht es denn real aus? Der Kaiser und seine mit Privilegien der Macht ausgestattete Gurkentruppe lauschen aufmerksam der Kritik und lachen. Sie brauchen sich nicht einmal Notizen zu machen. Denn niemand wagt, Kritik zu üben.  Gäbe es den einen oder anderen Beamten mit dem Privileg der Lebensanstellung nicht, der geschützt und zaghaft ordentlich Zorn über eine Menge Unrecht äußern kann, müsste man auf die Umwägbarkeit sonstiger hitziger Gemüter vertrauen, die es aus unerfindlichen Gründen geschafft haben, in den Staatsdienst zukommen. Sie würden es - das zeigt Erfahrung - nicht länger als geschätzter Kollege überleben. Entweder sie gehen (von sich oder Fei

Gewaltenteilung

Wie war das nochmal: Legislative     Exekutive     Palliative? Oder doch: Legislative     Judikative     Palliative? Die Grundwerte der Republik, ausgehend von der Würde des Menschen, sind Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit Der Spießbürger versteht es recht so und schunkelt: Freiheit, Gleichheit, Gemütlichkeit Die Feinde der Republik sind aber Abhängigkeit, Privileg, Mißtrauen. Sie gibt es auch in der Republik. Schlimm war es im Arbeitsleben, wo ich doch auch begegnete Feigheit, Faulheit, Bruderschaft

Think

Think, sinking into You, See the colours delighten; Fall apart to pieces, Yesterday in the mirror of prisms And the swallow high suddenly in circles. Somewhere over the rainbow a place for exhausted memory. 26. 7. 2018

Nachlese Walser

Der Priester von Schwätzingen Altersgeil von der Heftigkeit der Gefühle beim Anblick "steiler Brüste", "steiler Brüste", "steiler Brüste" zu schreiben. Bei M. Walser, ganz Trump, lohnt auch die Kritik nicht mehr. Wie kam der nur ins Krawattenzimmer erster Klasse? Die Gurkenkultur Südtirols. Auch Tinnef hat seine Bedeutung. Steht noch Reue für Übergriffiges aus.

Schwarwälder Hefetrub

Heidegger und Trakl H. soll T. verehrt haben. Der eine fasst mit klebrigen Fingern in die Natur, und die verklebt. Der andere sieht hinaus, und sie zerspringt in leuchtende Splitter. Spinne und Einhorn halten sich gleichermaßen von Menschen fern. Sein Ruhm, wie so oft: er hatte eine gewaltige Wolke Pheronome ausgestoßen. Ich war einmal von Bloch besoffen, glaube aber immer noch,  daß ein Whiskey zwar nicht gerade ein Klarer ist, aber  dennoch nicht ganz so schrecklich in der Wirkung wie ein halb vergorener Hefetrub. 25.7.18

C*

S6 nach Rappenwörth: Ein junger Kurzbart um die 30 führt ein provokantes Gespräch in sein rotes Smartphone C*- Geschenk von Erdogan. "Nein, nein! Wenn die Europäer Antisemiten sind, müssen wir das nicht nachmachen! Die Osmanen haben die Toleranz erfunden! Über 600 Jahre haben wir die Juden, Christen, Amerikaner usw. usw. geschützt. Wenn die Europäer..." Er steigt aus. Eine Afrodeutsche lächelt ironisch: Danke, grauer Wolf. Erinnert an den Propagandasprecher Erdogans nach Mesut Özils Rassismusvorwurf. Das Wort Toleranz bekommt im Präfaschismus der Türkei plötzlich offizielle Weihen, ganz gegen das neue Staatskonzept. Wohl aus den Gefängnissen in die Haßreklame hinausgeprügelt. Insbesondere Kurdistan, Armenier, Griechen und Jeziden grüßen. Nicht ironisch, das wäre fatal. Mit den Toleranzedikten ist das so eine Sache: Kaiser und Sultan lassen sie sich gegen Kriegssteuern gern gefallen. Anlass waren jeweils Übergriffe aus der Toleranz des Volkes heraus. Und als die Osmanen d

Healing

Es ist zu viel geschehen. Ich habe den Kontakt zu mir verloren. Und so zu Dir. Unter einem blauen Himmel mit sieben weißen Wolken suche ich mich. Der Mais blüht über frischem, hellgrünem Blatt. Hinter mir plätschert ein Bach namens Alb. Vögel singen ungestört. Zwei Bienen lösen einander ab und ein Kohlweißling taumelt glücklich aus seinem Dasein als Raupe. Husch! Eine Schwalbe flatschert vorbei. Husch! Ein Radfahrer. Ein kühler Windhauch umarmt mich. Die Mittagsglocke läutet Frieden weit hinaus. Weit hinaus... Leiser sagt die Welt:"Laß..." Und:"..alles!" So beginnt Heilung. 16.7.18.       Klaus Wachowski

Dr. Smirc zum Existenzialismus

Ich lese gerade das etwas eigene, wohl existenzialistisch gemeinte, Buch der Sarah Bakewell über die Scene um das existentialistische Café des Eigendenkers Sartre, seiner Spiegelfechterin Beauvoir pp. Der Existentialismus begegnet mir da ebenso wenig als Philosophie wie der Pessimismus Schopenhauers und der erigierte Wille eines Nietzsche. Alle diese sind Haltungen mit entsprechenden Ansichten zum Leben und nur einer der Genannten interessierte sich für Erkenntnis, Liebe zur Wahrheit statt für die "mißliche Sache" Leben. Gewaltige Gewißheiten über das von ihm Gefundene hinaus dürften der Philosophie auch kaum fehlen, wiewohl das Nachdenken über seine Erkenntnisse allen zu empfehlen ist, die es mit Erkenntnis einmal versuchen möchten. Heute ist in Dingen des Intellekts wieder einmal mehr eine Zeit der Präsentation als die des Denkens. Und ein übles politisches Herrschenwollen ergießt sich ins Forum der öffentlichen Sache. So würde ich der Welt und auch den sich für Denker ha

Anstoß

Der Frühling neigt sich dem Sommer zu. Ein einzelner Vogel zwitschert schlapp in die abgehalfterten Erwartungen. Das Wunder der Existenz erscheint vergilbt. Die WM beginnt in drei Stunden. Dr. Smirc betrachtet Wiesenblumen, die sich zwischen Hundehaufen strecken. Die Erinnerung sagt: "Schierling" oder "Hirtentäschel" oder "orangene Plektonie". "Warmen Fleischkäse, bitte!" Dr. Warnix, Psychagog und nachgeordneter Dieselbräter, hat einen recht badischen Hunger aus Karlsruhe mitgebracht und beginnt eine unendliche Suada über Putin und Trump. Kirschen fallen in die Wurmnester der Wichtigkeit. Smirc legt ihm den Arm um die Schulter und zieht sich eine Pommes durch die Mayo. Ja, die Hoffnungen sind ziemlich verschrumpelt. Man muss einen hochprozentigen Zweifel nachkippen, um sie zu verkraften. Gott räumt schon mal den Tisch ab. Für ein ordentliches Trinkgeld spendiert er noch einen Sonnendurchbruch aus dem Wolkengrau. "Na?", Dr.

Aus 2009

Derwarnix Einge Skizze für Freunde wechselnder Wolkenfelder Da! Hiwwl, irgendwo im Trump. Es gibt ein gutes Weinchen in der Kulturschwemme. Sie kennen das Multitalent Karl Theo Göring nicht? Wo war er nur zwischen 1930 und 1949? Seltsamer Kulturstolz! Ein Keks ist kein Pflasterstein. Man sieht die Bäume, graue Wolken über dem Himmel, man hört die Vögel singen und von ferne Autos. Wozu man wohl in der Welt ist? Die Freunde aus Union und Brutalverbänden, allesamt hochintelligente Minderleister, surfen geräuschvoll im hier und jetzt. Duljöh. Am Nebentisch ein russischer Pegide. Arbeiten bis zum Umfallen, Entlassung, Rente ohne Anspruch. Er kennt das und regt sich schon lange nicht mehr auf: "Die können nicht alle putzen gehn oder Hausmeister machen. Ein Paar davon müssen auch zur Polizei oder in den Knast!" Auf einer dünnen Schicht Freundschaft mußt Du Dich vorsichtig bewegen! Es wackelt gewaltig unter der Einsamkeit. Da gibt es ja angeblich auch noch einen Gott unter dem

Samstag

Samstag Baseballkappe, schwazes Sweatshirt, Turnschuhe. Er mäht mit starkem Geräusch den Grünstreifen an der Haltestelle. Der Film und das Bier von gestern Abend sind nur noch eine dunkelgraue Pfütze unter seinen Gedanken, die auf einen Burger und eine ungewisse konkrete Hoffnung Sexuelles gehen.  Es riecht gut nach dem geschnittenen Gras. Ab und zu sticht ein morgendlicher Vogelruf durch das Rattern. Blauer Himmel über weißen Wolkenballen zieht mich in ferne Gefühle der Kindheit. Der Mensch vor der Folie der Erinnerung. Eine Seele in eigenem Gefäß. Abgeschlossen, fern, und in der Gegenwart bereits uneinholbar vergangen. Dieser leichte Schmerz. Ist das Hüfte oder Muskelkater von unbekannter Ursache? Das Geräusch hört abrupt auf. Er fährt den Rasenmäher zum Parkplatz. Der Samstag öffnet Fußball - und Grillplatz, die beruhigende Auflösung aller Wünsche im Wohlsein des Alc, mit etwas Glück gelingt auch die Einfahrt in eine Umarmung und mehr. Einer auf dem Rücksitz eines Edelprodukts

Wiedersehen

Wir alle waren arm. Die einen wollten nach oben und gingen, die anderen sagten sich, es ist doch gut sein, und blieben, die anderen gaben auf und gingen. So verstehen wir uns nicht mehr. Ich wollte erhalten und war damit einverstanden, im Dienst zu sein. Ich wollte es sogar verbessern und schloss mich "fortschrittlichen" politischen Strömungen an, versuchte das "Gute" zu erkennen in Philosophie, Literatur und Religion. Jetzt ist die Zeit der Ohnmacht angebrochen, in der -wenn überhaupt-  noch das Wort wirkt,... wenn es auf einen interessierten Kopf trifft. Geschwätz von Alten. Das zunehmende Nichts führt uns wieder näher zusammen. Die groß gewordenen Einzelnen fallen aus der Einsamkeit zurück in den Kreis. Manche schaffen selbst das nicht mehr, verlassen die Umlaufbahn ins Leere. Die vom Stuhl gefallenen berappeln sich und kommen zum Tisch. Manche sind zu tief gefallen, verloren in den Tropfsteinhöhlen von Misstrauen und Ego. Wir finden uns wieder an alter, verwi

Drei Damen auf dem Weg nach Karlsruhe

Sie nutzen die Gelegenheit des Ärgers über eine Verspätung zu Bemerkungen über Ausländer und Flüchtlinge, die nach Ihrer Meinung bevorzugt günstig fahren und bei Schwarzfahrten zu milde behandelt werden. Was für ein Staat,  der seine Leute verrate! Einige Mitfahrer versenken sich in ein peinlich berührtes Schweigen. Endstation. Ich äußere beim Gehen, meine Verstimmung über "eine selten erlebte Gehässigkeit". Sie rufen hinter mir her: "Gutmensch! Ja schau Dir den mal an! Etwas Besseres! Wie der herausgeputzt ist." Um Dich an Schwächeren auszulassen, mußt Du Dich gegenüber dem anständigen Beobachter als Benachteiligt ausgeben. Dann kannst Du die Mißhandlung von Schwächeren als Ausgleich der Benachteiligung verkaufen, ohne moralische Blessuren befürchten zu müssen. Wie Viele andere so wuchs auch ich unter Armen auf. Unter uns galt der Satz: Auch arme Leute haben ein Recht auf und eine Verpflichtung zum Anstand. Der Prolet als Gutmensch? "Erst kommt das Fr

Dudelsack

Nudelbrett und Dudelsack, Das Sein bestimmt das Bewusstsein Nudelbrett und Dudelsack, Ganz nach Erdogans Geschmack Dudelsack und Nudelbrett, Orban fand es auch ganz nett. Wo dem einen Soros lacht, Macht dem andern Gülen Sorgen, So wird das Dudelbrett bewacht Und Nudelsäcke gern verborgen! Diktator klopft die Freiheit weich, Der Dudelnudel ist das gleich. 4.5.18       Klaus Wachowski

Wortvergessen - Wege der Literatur

Von Literatur Als die 68er von der Parole zum Wort kamen. "während einer mittagspause in einem verwunschenen büro das täglich kleiner wird und mit knurrendem magen auch so mag ein gedicht entstehen " Heidi Wegner "Writing songs that voices never share..." Sie blühte kurz. Wer hatte schon von ihr gehört? Wer danach? Wie ich saß sie im Rauschen der Arbeit. Aber sie sang. - Und schön. Was konnte aus ihr werden! Warf sie die Hülle weg, in einem anderen Sinn zu treiben? Fand sie den Weg aus der Clique in eine Beziehung, in eine Aufgabe oder in ein Schicksal? Nichts mehr zu finden. In der Unendlichkeit ist eine Ton verklungen. * In der hämischen Erwartung, Belege für meine Vermutung mafiöser Verbindungen auch im Betrieb der Literatur zu finden, erwarb ich im Antiquariat für 1 Euro "Zehn junge Schriftsteller - das junge Karlsruhe" aus 1979 von einem seltsamen Verlag namens Waldkirch, Herausgegeben von der literarischen Gesellschaft