Palmbach
Von Lyon kommend okzitanisch.
(In Orange, das einmal Freiheit trug, thront nun ein Heimatschnarch.)
(In Orange, das einmal Freiheit trug, thront nun ein Heimatschnarch.)
Der Dreißigjährige Krieg ist vorbei und trotzdem verfolgen uns Papst und Französischer König.
Unser Pfarrer hat in den 68er Kommunen Genf und Leyden studiert und uns nach der Vertreibung mit Mut und Schwert wieder in unser Tal zurück gebracht. Jetzt müssen wir aber fliehen.
Die Hessen wollen uns schlechten Grund in Walldorf für unsere Kartoffeln verkaufen. Wir ziehen zum Württemberger. La Balme 2 .
Die Bauern wollen keine von der Leibeigenschaft befreiten Franzitaliener.
Die Bauern wollen keine von der Leibeigenschaft befreiten Franzitaliener.
Und das alles nur wegen freier Nächstenliebe.
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Der Palmbacher Bürger ist von McDonalds Klops so wenig zu unterscheiden wie der Karlsruher Stramm oder die Backeskartoffel von Worx..
Was mich so berührt, ist die Geschichte eines sorgsameren Umgangs mit Menschen. Hier wird seit dem insolventen Kaufmann und Reformator Valdens, ein Bruder des Franziskus, Nächstenliebe nicht verordnet, sondern selbst entschieden, worauf Verbrennen und Mord aller Art steht.
Ich weiß wohl, daß gerade dieses Selbstentscheiden die Selbsthingabe an die irre Ideologie des 3.Reichs eher erleichterte als die katholische Entscheidung zwischen zwei Herren. Aber es bleibt der richtigere Weg zwischen Menschen.
Die Flucht ins kaputte Land lohnte sich. Wie die der Pilgerväter ins wilde Amerika.
Was wohl die Flüchtlinge von heute aus den Wüsten des Ego erschaffen werden?
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