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Es werden Posts vom April, 2017 angezeigt.

Gang in eine Ausstellung

Ich trage meine Seele in eine Ausstellung von Landschaftsmalern in der Kunsthalle. Sie ist etwas zerzaust durch Störungen im Haushalt am Morgen, divergierende Pläne, ein unlösbares Sudoku, einen gequälten Seufzer Pasolinis aus der Vergangenheit in mein Selbstverständnis, durch Regen. Ja, Pasolini hatte einen das Leben zum Glitzern bringenden kritischen Blick. Das Rebellische eines privilegierten Underdogs. Ich war lange begeistert von ihm und halte ihn immer noch für einen glücklichen Zufall der Moderne, ja der kritischen Literatur überhaupt. In einer Neuauflage seiner Freibeuterschriften setzt sein Übersetzer einen Essay über und gegen die Langhaarigen an erste Stelle. Moderne Wichtigkeiten. Mich als ehemaligen Langhaarigen versetzt dieses Entgleiten einer Selbstgewissheit in die angsterfüllte Aversion in eine von Enttäuschung erfüllte Aversion. Er ist tot. Sie erkennen nicht, was der Haltungswechsel 1968 war. Wie sonst nur vor vollständigen - bürgerlichen - Revolutionen war

Platthaus in Karlsruhe

Ich bin einsam und brauche Leute. Also Kultur, egal was. Eine Lesung aus einem Buch über Karikaturen. Na ja! Der Mann ist begeistert von seinem Lebensthema Freiheit und Entwichtigung. In Zeiten des angeschwollenen Narzißmus sehr sympatisch. In seiner Darstellung befaßt er sich intensiv und beleuchtend mit der Karikatur und weist auch im Leben der von ihm besuchten Stars dieser Kunst Linien der Entwicklung auf, die deren Suche sympathisch und begreifbar machen. Irgendwie geht es um das Aus dem Weg Räumen von Haufen der Wichtigkeit, um wieder etwas von der Wirklichkeit erkennen zu können. Es geht auch um Tabu-brechen. Ich frage nach Tabus in Deutschland, nachdem Karikaturen zu den islamischen und englischen (Lady Di) vorgestellt worden waren. Da verliert die Vernunftsteuerung den Halt. Und Stanley Beamish, sonst schlapp und lahm, wurde Mr. Fabelhaft, immer wenn er die Pille nahm. Sie heißt hier Ich-will-mehr. Freiheit unbegrenzt. Er entdeckt im Streit um die iranisch lancierten Hol

Lauterbourg

Lauterbourg Die Straße der gezackten Beleuchtungselemente entlang. Durch deutschlastige Siedlungshäuser a la 50er Jahre. Es wird gewählt, wie sich herausstellt, hat die Republik doch noch Unterstützung. Ein Wahlausschuss  von vier Personen! Er läßt den Fremden nicht ein. France ist noch nicht Europe. 11 Leute wollen Präsident werden. Kann das Amt bei einer solchen Beteiligung überhaupt wichtig sein? Der Ehrgeiz der Parteien hätte im Fall der Bedeutung doch zu einer extremen Konzentration auf wenige Spitzen führen müssen. Oder ist das Parlament eine so schlaffe Institution, daß der Ehrgeiz sich lieber hier als dort dem Bürger vor die Füße wirft (wofür er sich später rächen wird)? Wichtige Frage: Nutzt Caesar bzw. seine Mutter wie in den USA auch hier die Instinkte, um zur Führung zu gelangen? Der Haß hat jedenfalls auch in der mit Recht stolzen Republik seine Prediger des Wir losgelassen und die passenden intellektuellen Begleiter schwiemeln sich an, surfen von der linken a

Karfreitag

Ich betrachte mir den blau tapezierten Himmel über dem Frauenkloster Frauenalb. Wolken schieben sich vor und schießen ihr Grau in das frische Laub. Ein Nadelbaum fügt sich malerisch in eine Gruppe französischer Ausflügler ein. Natürlich wieder der Oberlehrer Goethe, der jede Diskussion niedermonologisiert. Von der weiblichen Gefolgschaft her kein schlechterer Silberrücken als der Walser von der Barockputte. Aber er hat schon auch Bewegendes geschrieben. Jean Paul nimmt mich an der Hand und geht mit mir ein Rothäusel trinken. Ich nehme lieber etwas Trockenes vom Rheihessen. Was meinst Du?, fragt er mich: der Frühling und die Liebe? Wir schweigen einen Strindberg lang.  Dann gehts zurück nach KA (keine Ahnung). Vorbei am runden Plom. Es ist uns irgendwie literarisch und wir suchen nach Neuem von der Jugendförderung. So sind Senioren: nichts eigenes auf der Platte, aber die Jungen sollen sich an der Revolution das Hirn einrennen! Dr. Smirk zieht die 30schwänzige Kardinalsmütze aus u